Die Krankengymnastik ist ein weitläufiges Heilverfahren, das verschiedenste Techniken und Ansätze beinhaltet. Wir arbeiten unter anderem mit Techniken nach Funktioneller Bewegungslehre nach Klein-Vogelbach oder Sensomotorics nach Beate Hagen. Außerdem erfolgen zusätzlich permanente Fort- und Weiterbildungen in verschiedensten Richtungen beim Verband für physikalische Therapie (VPT).

Wir greifen auf ein breitgefächertes Spektrum zu, und so kann der Patient ganz individuell auf sein spezielles Problem behandelt werden. Jeder Patient ist schließlich einzigartig und mit ihm auch seine Beschwerden.

Zu Beginn der Behandlung wird ein genauer Befund erhoben und genau auf den Patienten abgestimmt. Die Therapie setzt sich dann aus verschiedenen Komponenten zusammen. Beginnend mit Behandlungen direkt am Körper, über Übungen bis hin zu Beratungen zu Alltagsproblemen, Fehlverhalten. Der Patient soll sich selbst auch helfen können.

Klassische Massagetherapie

Bei der klassischen Massagetherapie wird über spezielle Griff- und Streichtechniken auf das Körpergewebe Einfluss genommen, um Verspannungen und Verklebungen (oftmals die Schmerzursache!) zu lockern und zu beseitigen. Dies sind spezielle medizinische Anwendungen, nicht zu verwechseln mit Wellnessmassagen, die nur für das Wohlbefinden verabreicht werden.

Jede dieser Massagen wird aufgrund einer medizinischen Indikation abgegeben. Der Therapeut erhebt einen Befund und behandelt den Patienten individuell mit speziellen Techniken aufgrund seiner Beschwerden.

Unterwassermassage

Diese Therapie ist eine Sonderform der Massage, die leider nur noch selten aufgrund ihrer hohen Kosten durchgeführt wird. Bei dieser Technik „schwebt“ der Patient in einer XXL-Wanne, und die Muskulatur des Patienten wird mit einem Wasserstrahl bearbeitet.

Diese Art von Massage wird vor allem bei Patienten mit sehr starken Schmerzen durchgeführt, da die Wärme des Wassers und das Schweben die Entspannung sehr fördern kann und die Muskulatur bereits dadurch besser durchblutet wird. (Ähnlich wie beim „Stangerbad“, siehe unter Elektrotherapie)

Die Lymphdrainage ist eine Sonderform innerhalb der Massagetechniken. Sie wird bei verschiedenen Arten von Lymphstauungen angewendet. Diese können chronisch z. B. nach Entfernung von Lymphknoten (z. B. nach Mamma-Op), aber auch bei frischen Operationen (z. B. Knie-Op) oder Verletzungen (z. B. Verstauchungen, Brüche) entstehen. Ebenso lässt sich diese Therapie aber auch gut bei Schnupfen und Erkältung einsetzen, um das geschwollene Gewebe zu beruhigen.

Bei dieser Therapie wird mit sanften Massagegriffen das Lymphsystem wieder zum eigenständigen Arbeiten angeregt. Der Therapeut entstaut das Gewebe von der vorhandenen Flüssigkeit und führt diese in den allgemeinen Kreislauf zurück. Bei chronischen Erkrankungen wird dies durch Kompressionsbandagen, die vom Therapeuten angelegt werden, oder durch eine maßangefertigte professionelle Bestrumpfung (Beine, Arme, usw.) unterstützt. Dies ist dringend notwendig, um den gewünschten Erfolg der Therapie zu gewährleisten.

Diese Behandlung wird nur von speziell ausgebildeten Therapeuten ausgeführt.

Elektrotherapie

Bei der Elektrotherapie werden durch Applikation von Elektroden direkt lokal im Bereich der Schmerzen und das Zuführen von Gleichstrom verschiedene Reaktionen in Gang gesetzt, z. B. Schmerzlinderung, Veränderung der Gewebespannung, Abschwellung usw. Der Patient spürt in der Regel nur ein leichtes Kribbeln. Die Art und Weise der Anwendung erfolgt nach dem individuellen Befund der Beschwerden des Patienten.

Stangerbad

Das Stangerbad wird heute leider aufgrund der hohen Kosten nur noch selten angewandt. Wir sind eine der wenigen Einrichtungen, die diese Therapieform noch anbieten.

Die Anwendung wird, wie die Unterwassermassage (siehe dort) in einer XXL-Wanne abgegeben. Der Patient „schwebt“ in sehr viel warmem Wasser, und über Elektroden wird Gleichstrom in das Wasser eingebracht. Ziel ist, den Hautwiderstand zu senken und darüber die Verspannungen und Gewebeblockaden zu lösen. Der Patient spürt dabei nur ein leichtes Kribbeln.

Diese Therapieform ist sehr gut bei starken chronischen Schmerzbildern einsetzbar.

Absolute Kontraindikation sind:

• Herzschrittmacher
• Spirale bei Frauen
• Künstliche Gelenke oder sonstige Metalle im Körper
• Alle Metallimplantate außer im Zahnbereich
• usw.

Fango

Fango ist die stärkste aller Wärmeanwendungen. Dabei wird eine Platte aus gemahlenem Vulkangestein (Fango) vermischt mit Paraffin direkt am Körper, meist am Rücken appliziert, wobei auch andere Körperteile möglich sind. Dabei wird eine spezielle Wickeltechnik angewandt, damit der Patient warm bleibt und sich entspannen kann.

Diese Anwendung fördert sehr stark die Durchblutung, das heißt sie bereitet den Körper auf die kommende Behandlung vor, löst die Verspannungen bereits an oder sorgt dafür, dass nach der Behandlung freigewordene Stoffwechselprodukte mit der Durchblutung aus dem Gewebe ausgeschwemmt werden. Beide Formen sind möglich.

Heißluft

Die Heißluft ist die sanfteste unter den Wärmeanwendungen, da sie körperfern verabreicht wird. Eigentlich sollte sie nur eingesetzt werden, wenn der Patient keine starke Wärmeanwendung verträgt aber dennoch die Durchblutung etwas gefördert werden sollte.

Heiße Rolle

Die heiße Rolle wird vom Therapeuten direkt am Patienten angewandt, hier werden speziell gewickelte Handtücher mit heißem Wasser getränkt und die zu behandelnde Stelle am Körper des Patienten direkt lokal mit dieser betupft. Dabei wird die Rolle Stück für Stück abgewickelt, damit immer eine heiße Stelle zum Betupfen außen ist. Dies ist eine sehr schonende und individuelle Anwendung, die relativ zeitaufwendig ist.

Ultraschall

Der Ultraschall ist eine sehr spezielle Wärmeanwendung, die überwiegend in der Tiefe wirkt. Sie wird bei verschiedensten Indikationen eingesetzt, z. B. bei akuten und chronischen Schmerzen.

Die Kälteanwendung gibt es in verschiedenen Variationen. Die bekannteste ist wohl der Eisbeutel oder der Kühlpack, aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, wie z. B. den Eislolli, oder die Eisabreibung.

Die Anwendung erfolgt meist bei akuten Verletzungen, frischen Operationen usw.